MosaIQ-Frage-Antworten-IQ-Testergebnis-1

ADHS und Autismus in der IQ-Diagnostik (Fragen-Aktion)

Anika hat einen IQ Test gemacht, nach dem sie überdurchschnittlich intelligent ist, der aber gleichzeitig einige Fragen offen lässt. Meine Einschätzung und Empfehlungen für next steps findest du im folgenden Blogbeitrag.

Für Alle, die lieber hören, als lesen, hab ich den Artikel eingesprochen.
Hier findest du die Audiospur:

Viel Spaß beim Lesen und Danke Anika für die Frage!

Herzliche Grüße,
Miriam

Inhaltsverzeichnis

Frage von Anika

Wie bin ich hier vorgegangen?

Informationen sammeln & einordnen

IQ Test wurde im 1:1 Setting gemacht. Das Ergebnis liegt im überdurchschnittlichen, nicht hochbegabten Bereich. Das Testverfahren ist mir unbekannt. 1/3 der getesteten Bereiche (bei Erwachsenen üblicherweise vier bis fünf) weist einen Wert im Bereich der Hochbegabung auf. Unklar ist, wie hoch der Wert der Verarbeitungsgeschwindigkeit war und ob ein ergänzender Test gemacht wurde, um mögliche Diskrepanzen zwischen Potential und gezeigter Leistung zu erklären.

Fachliche Perspektive beschreiben

Es handelt sich hierbei um ein Testergebnis im überdurchschnittlichen Bereich, ohne, dass aktuell eine Hochbegabung erkennbar ist. 

Hypothesen zur „Hidden Agenda“ aufgestellt

Die Benennung der Ratlosigkeit deutet für mich auf Enttäuschung und Unsicherheit hin. Frei nach der Devise: in welche Schublade gehöre ich denn jetzt? Oder sitze ich jetzt zwischen den Stühlen? Und wie verlässlich ist dieses Ergebnis? Zudem sehe ich die Problematik, das möglicherweise das Testergebnis angezweifelt wurde und dieser Zweifel im 1:1 Setting nicht thematisiert wurde. 

Antwort auf die konkrete Frage und Tipps für die next steps zusammengestellt

Um die Frage, wie meine Einschätzung zu der Differenz der Werte ausfällt, beantworten zu können, braucht es etwas Differenzierung.

Zu aller erst: du hast ein Ergebnis im überdurchschnittlich hohen Bereich! Punkt. Das heißt deine Denkstrukturen sind anders, als die des Durchschnitts. So fangen wir mal an.

Je nachdem, welche Werte wie ausgeprägt sind, kann ich mal ganz grundsätzlich folgendes sagen: Es gibt Situationen und Erkrankungen, die einige Werte beeinflussen. So wird die Gesamtleistung von Stress (vor allem durch belastende Situationen beeinflusst – Umzüge, Krankheiten, Todesfälle, Prüfungen…). Eine Winkelfehlsichtigkeit beeinträchtigt zum Beispiel das räumliche Sehen und somit auch das räumliche Denken. Wenn also alles mit Formen schwierig war, gäbe es hiermit ein Indiz.

Zudem gibt es Menschen, die unter Zeitdruck schlechtere Leistungen erbringen und/oder zu Perfektionismus tendieren, sodass die Werte niedriger ausfallen, als vom Potential her erwartbar gewesen wären.

In diesen Fällen ergänzt man den IQ Test typischerweise durch den AFI (allgemeiner Fähigkeitsindex). Häufig wird das aber nur dann gemacht, wenn man die letzten zwei, drei Pünktchen zur 130 noch rausholen will. Wenn´s also einen echten Unterschied machen würde.

Der hohe Wert zeigt zunächst einmal, dass dieser Kompetenzbereich bei dir stark ausgeprägt ist und die Differenz zeigt, dass die anderen Bereiche weniger stark ausgeprägt sind, möglicherweise sogar im durchschnittlichen Bereich. Grundsätzlich sind die einzelnen Kompetenzbereiche immer unterschiedlich ausgeprägt. Je größer die Differenz, desto größer auch eine irritierende Wahrnehmung in der Person selbst, die zu großen Zweifeln führen kann.

Konkretes Beispiel von mir anhand von Zahlen. Meine mathematische Kompetenz liegt bei annähernd 140, meine sprachliche bei annähernd 120. Hier haben wir eine Differenz von 20 Punkten. Ich dachte bis zu meiner IQ Diagnostik mit 35 immer ich sei „zu blöd zum Sprachenlernen“. Das wurde damit widerlegt. Intersubjektiv hab ich aber klar wahrgenommen, dass mir alles mit Zahlen viel leichter fällt als alles rund um Sprache. Seitdem kann ich übrigens super Sprachen lernen, wenn ich will und es dafür eine richtig gute Motivation gibt. 

Was mich persönlich wahnsinnig interessieren würde ist die Hypothese, die deine Psychologin hatte, als du von ihr gehört hast es sei „etwas komisch“ und man sei „eigentlich in allen drei immer ähnlich gut“. 

Ich kann deine Aspekte verstehen jetzt zu sagen, dass ADHS und Autismus nicht bedacht wurde. Grundsätzlich kann ich erstmal einordnen, dass das auch keine Fragen in der IQ Diagnostik von Erwachsenen ist, weil es ja um die Ressource Intelligenz geht. Es geht also weniger um das defizitorientierte Suchen nach einer adäquaten Erklärung für eine Verhaltensauffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen.

Meine Haltung ist aber eine ganz einfache: ich erwarte von jedem Menschen in der IQ Diagnostik sämtliche Aspekte von Neurodivergenz mitzudenken und dazu gehören die von dir genannten Aspekte ebenso wie Hochsensibilität, Hochsensitivität und Synästhesie.

Was ich auch wichtig finde ist eine ausführliche Anamnese über Gesundheitszustand, Medikamenteneinnahme, Biografie und Verhaltensbeobachtungen beispielsweise zu Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis. Und für ein 1:1 Setting ist ein Vorgespräch für mich unerlässlich, weil dort geklärt werden kann, ob es ein günstiger oder weniger günstiger Testzeitpunkt ist.

Wichtig ist auch das Wissen über in der Vergangenheit aufgetreten Prüfungsängste und bekannte Traumata. Und noch vieles mehr – findet man alles in meinem Angebot Diagnostik ja oder nein.

Am Ende stellt sich mir die Frage und das ist die eigentliche Frage, die du dir stellen solltest, um fühlen und spüren zu können, was für dich next steps sind. Einige davon zeige ich dir im Folgenden auf.

Coachingübung

Was wäre, wenn du überdurchschnittlich intelligent wärest? Wer wärst du dann? 

Sage dazu super gern folgenden Satz:
Ich bin überdurchschnittlich intelligent.

Und dann hör dir genau zu. Schreib die Gedanken auf, die du dann hörst.
Welche Gefühle werden ausgelöst und wo spürst du sie im Körper (Körperempfindung)? 

Das ist das „Material“, mit dem du (oder wir gemeinsam) weiterarbeiten kannst.

Next steps 

Meine Empfehlung. Ich würde an deiner Stelle an der Thematik Identifikation und Identität arbeiten. Du hast ein unklares Ergebnis erhalten, obwohl du vermutlich Klarheit gesucht hast. Es entstehen neue Fragen, obwohl du Antworten wolltest. Es entsteht Unsicherheit, wo du eigentlich Bestätigung gesucht hast. Das kann total irritieren.

Wie du das für dich selbst angehen kannst

  • Ressourcenorientiert.
    Welche Fähigkeiten, Stärken, Ressourcen hast du?
  • Identitätsorienitert.
    Welche Eigenschaften / Merkmale hoher Intelligenz weist du auf? Das kannst du mit dem Merkmals-Check richtig gut rausarbeiten und als Grundlage für alles Weitere nutzen.

    Tipp für die „extended version“: lass anhand der von dir erstellten Liste auch andere Menschen aus deinem Umfeld das Fremdbild zum Selbstbild ergänzen, geh in den Dialog und arbeite so dein „ich bin“ raus. Das ist die Basis für deine Zukunfts-Version. Das ist die Version, die du werden willst, in dem du anfängst sie zu sein. Das würde hier zu weit gehen. Das machen wir in der Membership go for it! und natürlich auch im 1:1 Coaching (siehe unten). 

Wie du dir bei mir Support holen kannst

  • mosa·IQ Community & Vernetzungstreffen
    Hier kannst du dich mit anderen hochintelligenten Frauen vernetzen und über alle Themen austauschen. Hier findest du Anschluss und Zugehörigkeit und bis damit nicht allein. 

  • 1:1 Coaching nach der Diagnostik
    Ich würde hier mit einem Halbjahres- oder sogar Jahreszeitraum arbeiten, um für dich folgende Aspekte zu klären:

    Biografie (wer war ich, wer bin ich) und Neuausrichtung (wer will ich ab heute sein)
    -> da arbeiten wir identitätsorientiert und ressourcenaktivierend. (siehe oben).

    – Welche Testsituation hat vorgelegen und gibt es Hinweise auf eine ungünstige Situation, sodass eine Nach- oder ergänzende Testung (hier auch mit dem Aspekte ADHS und/oder ASS) in Frage käme. Das würden wir gemeinsam analysieren. Dazu eignet sich auch hervorragend das Angebot Diagnostik ja oder nein, weil du dort genau das retrospektiv für dich noch mal analysieren kannst.
  • Membership go for it!
    Hier liegt der Fokus auf limitierenden Gedankenmustern, die dich in der Umsetzung bremsen. Du lernst Coachingmethoden wie das Innere Team, innere Antreiber, Zukunfts-Ich und mehr kennen und entwickelst mithilfe von LifeDesign das Leben der Zukunft, das du dir erschaffen willst.

    Der Vorteil hierbei: die Gruppe trägt enorm, es werden Erfolge gefeiert, kleine Arbeitsgrüppchen gebildet und es bildet sich ein Raum von Frauen, die die gleiche Arbeit leisten – die inner work.

  • Selbstlernkurs Diagnostik ja oder nein
    Um retrospektiv für dich zu klären, wie günstig der Zeitpunkt war und ob du eine zweite und / oder ergänzende Testungen machen möchtest. Abstand 2. IQ Test zur ersten Testung mindestens ein Jahr. Andere Testungen können nahtlos anschließen. Mit dem Selbstlernkurs gehst du auch tief in die Transformation deiner limitierenden Gedanken in Bezug auf Intelligenz und Identität.

Abschließend will ich noch sagen, dass weder ADHS noch Autismus Ausschlussdiagnosen für einen hohen IQ sind. Das hat man lange dacht, es ist aber mittlerweile wiederlegt! Ganz wichtig. Wichtig ist hierbei nur im Sinne des diagnostischen Settings einfach die Bedürfnisse zu berücksichtigen die durch AD(H)S und Autismus zusätzlich entstehen und die bei Nichtbeachtung zu weniger Leistung in der Testung führen können. Aber das würde diese Antwort „sprengen“.

Liebe Anika, ich möchte dir Danke sagen. Für deinen Mut dich mit dieser Frage zu zeigen. Für den Aufstehen und Losgehen, um Antworten aus unterschiedlichen Perspektiven auf deine Frage zu erhalten. Es gibt nicht die eine richtige, aber ich bin mir sicher du wirst für dich eine stimmige finden, mit der du deinen ganz individuellen next step gehen kannst.

Jetzt freue ich mich auf all eure Kommentare zu meiner Einordnung dieser kraftvollen Frage.

Herzliche Grüße,
Miriam

Mein Name ist Miriam

Ich begleite Frauen dabei ihre eigenen Themen in die Umsetzung zu bringen – egal, wie schwer es erscheint.

Meine mosa·IQ Erfolgsformel:

Mindset(arbeit) + LifeDesign + Management = Umsetzungserfolg

Wir lösen gedankliche Blockaden, entwickeln einen Lebensentwurf, der richtig Freude bereitet und setzen dann das Management drauf, was dafür hilfreich ist.

Die Gemeinsamkeit aller Frauen ist einfach: sie denken schnell, viel und meistens in komplexen Zusammenhängen. Sie sind überdurchschnittlich intelligent – unabhängig davon, ob sie es schon wissen oder nicht. 

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