IQ-Test – ja oder nein? Warum die Entscheidung so schwerfällt und was wirklich dahintersteckt
„Was passiert, wenn ich gar nicht überdurchschnittlich intelligent bin?“
Diese und ähnliche Fragen stellen sich viele Frauen, die mit dem Gedanken spielen, eine IQ-Diagnostik machen zu lassen. Und genau darum ging es in meinem Insta-Live am 9. Juni 2025: Warum diese Entscheidung oft so schwerfällt – und was sie mit dir macht.
Zeitreise zur eigenen Intelligenz
Ich habe euch mitgenommen auf eine kleine Zeitreise in meine Biografie. Gestartet sind wir in meiner Kindheit. 1989, mein erster Schultag. Voller Vorfreude komme ich nach Hause und erzähle meiner Mutter: „Mami, die können alle nicht lesen, schreiben und rechnen.“ Für mich war völlig klar: Ich war irgendwie anders. Und das zog sich durch meine gesamte Biografie.
2012 dann mein erster Versuch: ein IQ-Test bei Mensa, der kurzfristig abgesagt wurde. 2018 wagte ich es dann (mit 35) in einer 1:1-Diagnostik. Mitten im Test kam es zum kompletten Blackout. All die alten Erfahrungen aus meiner Schulzeit, die Streberin-Vorwürfe, das Mobbing, die Angst, wieder zu versagen. All das „kam hoch“. Ich wollte abbrechen. Zum Glück war die Psychologin erfahren und wusste, was da passierte: „Gut, dass Sie damals nicht beim Mensa-Test waren.“
Warum es so schwer ist, sich zu entscheiden
Viele Frauen in meinen Coachings berichten, dass sie es einfach nicht schaffen, sich zu entscheiden und glauben, das sei ein Zeichen mangelnder Entscheidungsfähigkeit. Doch das ist es nicht.
Es geht nicht um den Test. Es geht um das Danach. Um die Frage:
Was passiert, wenn rauskommt, dass ich gar nicht hochbegabt bin? Habe ich dann noch eine Erklärung für mein Anderssein? Was denken die anderen?
Diese Fragen erzeugen Stress. Dein Nervensystem geht in Alarmbereitschaft. Und du entwickelst unbewusst Strategien, um die Entscheidung zu vermeiden: Keine Zeit, kein passender Termin, zu teuer, kein passendes Setting.
Die Angst hinter der Angst
Viele hochintelligente Frauen haben Mobbing erlebt – in der Schule, in der Ausbildung, im Job. Einfach, weil sie mehr wussten, schneller dachten, Dinge anders betrachteten. Und das war für andere oft unbequem.
Diese Erfahrungen prägen unser Verhalten – und auch unsere Angst vor dem Test. Es geht um viel mehr als nur ein Ergebnis. Es geht um Selbstbild, Zugehörigkeit, Verletzlichkeit.
Und was ist, wenn du es doch machst?
Ich habe noch keine Frau erlebt, die den Test gemacht und es bereut hat. Viele berichten, dass der Test sogar richtig viel Freude bereitet hat. Und ausnahmslos alle berichten, dass sich danach etwas verändert hat: mehr Leichtigkeit, mehr Verständnis für sich selbst, bessere Kommunikation – mit sich und anderen.
Der Test zeigt nicht nur den Gesamt-IQ, sondern auch einzelne Bereiche:
Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenes logisches Denken, Mathematisches Verständnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie Arbeitsgedächtnis.
Das kann helfen, sich selbst besser zu verstehen – und sich anders zu positionieren, beruflich wie privat.
Auch mit 50+ oder als Autistin?
Definitiv. Ich erlebe es immer wieder, dass Frauen mit 50, 60 oder älter einen Test machen und sagen: „Endlich fühle ich mich richtig.“
Je älter ein Mensch ist, desto bewusster sollte diese Entscheidung getroffen werden, da sehr viel Trauer und Enttäuschung über verpasste Chancen entstehen können, die gehalten werden müssen. Oft überwiegen aber Akzeptanz, Annahme und Klarheit. Dieses neue Selbstverständnis heilt oft mehr, als dass es schadet.
Auch wenn du Autistin bist oder AD(H)S hast, Hochsensibilität oder Hochsensitivität mitbringst, Synästhetikerin bist oder andere neurodivergente Themen mitbringst, kann der Test hilfreich sein – gerade, um ein vollständigeres Bild zu bekommen. Oft wird in Diagnostik nur defizitorientiert getestet, was schwach ausgeprägt ist. Aus meiner Perspektive geht es gerade bei Erwachsenen ohne konkreten Förderbedarf immer um eine ressourcenorientierte Perspektive auf Kompetenzen.
Wichtig ist: Such dir Diagnostiker:innen, die das gesamte Spektrum mitdenken – nicht nur einen Aspekt.
Was kostet ein IQ-Test?
Gruppentests (z. B. bei Mensa) kosten aktuell etwa 80 €.
Ein 1:1-Setting bei Psycholog:innen liegt meist zwischen 300–800 €, abhängig vom Umfang und ob ein Gutachten erstellt wird. Seriöse Anbieter bieten ein Vorgespräch oder einen Fragebogen an. Das ist ein gutes Qualitätsmerkmal.
Fazit: Wie du eine gute Entscheidung triffst
Beobachte, was du über den Test denkst. Welche Horrorszenarien erzeugen welche Gefühle? Wo spürst du das im Körper? Und was macht es mit deinem Verhalten?
Wenn du dein Verhalten ändern willst, fang bei den Gedanken an. Mach dir bewusst: Viele deiner Zweifel kommen aus alten Erfahrungen. Wenn du das erkennst, wird die Entscheidung plötzlich leicht.
Und wenn du merkst: Jetzt ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, ist das auch okay. Ungünstig sind z. B. Erkrankungen, Todesfälle, große Belastungen – sie können die Testergebnisse stark verfälschen.
Aber sei wachsam: Nicht jeder „ungünstige Zeitpunkt“ ist echt. Manches ist einfach nur Angst – verkleidet als Verstand.
Sieh dir hier das Insta-Live in voller Länge an:
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* Aktuell kommst du auf die Warteliste. Du wirst im Juni 2025 als Erste informiert, sobald der Merkmals-Check live geht.
Wenn du Fragen hast oder dir eine Empfehlung für eine Diagnostikerin wünschst – schreib mir gerne per Mail an hallo@mosa-iq.de. Ich bin gut vernetzt und helfe dir gern weiter.
Herzliche Grüße
Miriam